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Dirigent und Musiklehrer hat sein Hobby zum Beruf gemacht

Alexander Monsch wird heute 50 - Sein Name ist untrennbar mit der Stadtkapelle Buchen und der städtischen Joseph-Martin-Kraus-Musikschule verbunden.

Geboren wurde er am 24. Juli 1968 in Karaganda/Kasachstan, wo er mit zwei Brüdern aufwuchs und als Neunjähriger den Weg zur Musik fand: „Zunächst lernte ich Akkordeon“, blickt Monsch zurück. Bereits in jungen Jahren gewann er zahlreiche Musikwettbewerbe, wodurch sich sein Berufsziel immer stärker herauszukristallisieren begann. Ein großer Schritt war daher die Aufnahme an der Musikhochschule Karaganda, wo er sich auf das Fach „Trompete“ spezialisierte. Nachdem er die dortige Ausbildung als Diplom-Musiklehrer und Dirigent für Amateur-Orchester abschloss, verstärkte er vier Jahre lang das Militärorchester Karaganda und gehörte ein weiteres Jahr zu einem namhaften Orchester der kasachischen Hauptstadt Alma-Ata.

Zu einem entscheidenden Schritt kam es im Februar 1989: Noch vor dem Zerfall der Sowjetunion reiste Alexander Monsch nach Deutschland aus und gelangte nach kurzem Aufenthalt im Lager Friedland über Rastatt und Heidelberg nach Hettigenbeuern. „Da bei uns zuhause seit jeher Deutsch gesprochen wurde, beherrschte ich die Sprache bereits recht gut und musste keinen Sprachkurs besuchen“, erinnert er sich. So fand er rasch eine Arbeit und trat bereits im April 1989 seine Stelle als Maschinenführer bei der Firma Seitenbacher an, deren Inhabern Marion und Willi Pfannenschwarz er bis heute freundschaftlich verbunden ist.

Hoffnung fast aufgegeben

„Nun spielte ich zwar im Musikverein Hettigenbeuern und vervollständigte meine Ausbildung durch ein Kontaktstudium an der Musikhochschule Mannheim, hegte aber keine große Hoffnung mehr auf einen musikalischen Beruf“, räumt er heute ein. Aber alles kam anders: 1991 entdeckte er zufällig einen Zeitungsartikel über die Neugründung der städtischen Joseph-Martin-Kraus Musikschule und ergriff die Chance beim Schopf. Seit dem ersten Tag ist Alexander Monsch als Lehrer für Trompete und Akkordeon Bestandteil des Kollegiums, wobei er zunächst als freier Mitarbeiter beschäftigt war. Unmittelbar nach seiner Anstellung gründete er die überregional weithin bekannte JMK-Bigband der Musikschule, die beim Buchener „Eurotreff“ im Herbst 1991 ihren ersten Auftritt hatte und aktuell in ihrer fünften Besetzung spielt. Zwischenzeitlich fand der zweifache Familienvater eine Halbtagsstelle bei der Firma ECC-Gehrig, der er sehr dankbar ist: „Der Teilzeitjob gestattete mir, nachmittags in die Musikschule gehen zu können“, erklärt Monsch, der seinerzeit auch bei Klaus Kellermann in Buchen und Adelsheim Keyboard- und Trompetenunterricht erteilte und nebenher einigen Symphonie-Orchestern sowie der Volksmusikgruppe „Weltenbummler“ angehörte. Zum 1. März 1994 erhielt er seine Festanstellung als Musiklehrer und wurde zum Fachbereichsleiter für Blechblasinstrumente ernannt – einen Posten, den er einige Jahre später auch für die Holzbläser übernahm. Über die Jahre entsprangen seinen Unterrichtsklassen zahlreiche Preisträger auf Landes-, Bundes- und Internationaler Ebene; 2012 folgte er als stellvertretender Musikschulleiter auf Christian Roos. Auch gilt er als Motor der „Bläserklasse“, die als Kooperation zwischen JMK-Musikschule und Jakob-Mayer-Grundschule bereits den Kleinsten die Lust auf Musik wecken soll.

Nachfolger von Kurt Heller

Zu den Steckenpferden des Jubilars gehört auch die Stadtkapelle Buchen: 2005 übernahm er als Nachfolger von Kurt Heller den Taktstock der Stadtkapelle, die er mit viel Fleiß, seinem geballten Fachwissen und stetiger, bis heute währender Erweiterung des Repertoires zum symphonischen Blasorchester weiterentwickelte. So geht auch die enge Kooperation der Stadtkapelle mit der JMK-Musikschule, an der gegenwärtig 70 Jungmusiker ausgebildet werden, auf Monschs Impuls zurück. „Hier erwirbt die Jugend das beste Rüstzeug, um nach Jahren in der ABC-Band und der Jugendkapelle eines Tages in der Stadtkapelle spielen zu können“, betont er und fügt an, „dass es ohne professionelle Ausbildung nicht mehr geht“. Die heutige Qualität der Stadtkapelle sei jedoch mit ein Verdienst hingebungsvoller und begeisterter Musiker: „Jeder einzelne ist wertvoll“, betont Monsch.

Weitere Hobbys verfolgt der 50-Jährige kaum: „Die Musik ist mein Leben“, bemerkt er und verweist auf zahlreiche Wochenenden „on tour“, aufwändige Proben und seine Tätigkeit als überregionaler Dozent für Registerproben. „Als Dirigent muss man immer zur Stelle sein“, fügt Alexander Monsch an. Allerdings gibt es doch noch eine private Leidenschaft: Als Hobby-Heimwerker verrichtet er gern handwerkliche Tätigkeiten und repariert alte Musikinstrumente.

Den Gratulanten zum 50. Geburtstag schließen sich die Fränkischen Nachrichten gern an. 

© Fränkische Nachrichten (24. Juli 2018)